Im Rahmen einer Testkampagne im DFKI Tauchbecken, an der vom 7. bis 11. November 2016 das Entwicklungsteam des GEOMAR, des DFKI und von Airbus DS teilnahmen, machte der Tiefsee Crawler VIATOR täglich weitere Fortschritte zu einem voll-autonomen Meeresbodenfahrzeug. Nachdem auf einer Expedition mit dem Forschungsschiff ALKOR im April diesen Jahres insbesondere die notwendigen Systeme und Technologien rund um das Andocken des VIATORS an seiner Landegarage MANSIO getestet wurden, demonstrierte der VIATOR bei der aktuellen Testkampagne die nächsten Schritte, nämlich zuerst eine kurze einfachere, dann eine längere schwierigere komplett selbstständige Expeditionstour im Wasserbecken des DFKI. Im Rahmen der ersten Mission fuhr er aus der Garage, da er das rückwärts tut, drehte er sich danach um 180 Grad, fuhr einige Meter weit, drehte dann wieder 180 Grad zurück und fuhr dann wieder in die Landegarage MANSIO zurück. Bei der zweiten Mission fuhr er nach dem Verlassen der Garage autonom ein großes Rechteck von insgesamt 45 Metern im Becken und erkannte auf seinem Weg zurück in einem Abstand von 10 Metern die LED-Lampen der Navigationsmarker, welche ihn dann zurück in seine Garage leiteten. Um all diese Aufgaben eigenständig lösen zu können, mussten die Landegarage MANSIO als auch der Crawler VIATOR eine Reihe von Teil-Tests erfolgreich bestehen: den richtigen Einsatz der Batterien; Installation, Einmessen und Testen der Tiefsee-tauglichen Navigationsmarker an der Landegarage; das Anfahren der Navigationsmarker aus mehr als 10 m Abstand auf Licht, sowie die eigentliche Orientierung an den Navigationsmustern auf den letzten Metern; erste Tests mit einem akustischen Unterwassernavigationssystem (USBL); das zuverlässige Abfahren von vorher geplanten Missionen; die Zusammenführung aller Softwarekomponenten in ein autonomes System.
Am Ende der Woche war das Team rund um Dr. Sascha Flögel (GEOMAR) vollauf zufrieden mit den erreichten Fortschritten, war aber auch bei diesem zweiten Test im DFKI Testbecken voll des Lobes über diese in Deutschland einmalige Infrastruktur und die gesamte Betreuung. Der nächste große Meilenstein auf dem Weg zur Demonstrationsmission Tiefsee im Rahmen der Polarstern Expedition im August/September 2017 wird eine ALKOR-Tour im Februar sein, bei dem der VIATOR sich den Sichtbedingungen in der Ostsee stellen muss.