Helmholtz Gemeinschaft

UAV

Im Jahr 2011, während der Arktisexpedition ARK 26/2 wurden erste Tests mit einem Sender durchgeführt, der auf dem Eis abgesetzt wurde, seine Position per GPS feststellte und sie über Funk übermittelte. Das Aussetzen dieses Senders mit Hilfe eines Schlauchbootes oder eines Helikopters stellte sich jedoch als aufwendig und zeitraubend heraus, so dass im Jahr 2012, während der Expedition ARK 27/2, erstmals ein am AWI entwickelter Hexacopter (Hr. Sascha Lehmenhecker) zum Einsatz kam, um eine „Eisstation“ aufzustellen. Der Hexacopter stellte seine Position ebenfalls per GPS fest und übertrug sie an das Forschungsschiff „Polarstern“ von dem aus der Tauchgang des AUVs gesteuert wurde. Im Rahmen der AUV-Tauchgänge übernahm der Hexacopter somit eine Navigationsaufgabe zur Unterstützung des AUVs.

Eine Vorstellung der Eisstruktur kann im großskaligen Maßstab mit Hilfe von Satellitendaten erlangt werden. Speziell in PAULs Einsatzgebiet, der Framstraße zwischen Spitzbergen und Grönland, zeichnet sich die Eiskante jedoch durch eine hohe Dynamik aus, zu deren Erfassung Aufnahmen mit sehr viel feinerer Auflösung nötig sind, weshalb bisher Helikopter von Polarstern aus zum Einsatz kamen und Luftbilder aufnahmen.

Das Designteam „Unmanned Aerial Vehicle“, kurz: UAV, verfolgt das Ziel, beide Aufgaben in Zukunft mit Hilfe autonomer Fluggeräten abzudecken und dazu zwei verschiedene Drohnentypen zu entwickeln: Eine Landedrohne wird eine autonome Landung auf dem Eis durchführen und dort als Eisstation mehrere Stunden operieren. Eine langstreckentaugliche Erkundungsdrohne wird zum Einsatz kommen um großflächige Aufnahmen der Eisoberfläche zu machen. Beide Drohnen sollen automatisch zu ihrem Landeplatz (Polarstern) zurückfinden.

Das Designteam besteht aus dem Alfred-Wegener-Institut als Teil der wissenschaftlichen Gemeinschaft Tiefsee und der Universität Würzburg sowie dem DLR Robotik und Mechatronik Zentrum als Partner aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt. Beide Drohnentypen befinden sich derzeit in der Entwicklung (Stand November 2014). Erste Tests der Sensorik fanden im Sommer 2014 in der Arktis statt und werden im Winter 2014 / 2015 auf Spitzbergen weitergeführt. Erste Testeinsätze der Drohnen in der Arktis sind für Sommer 2015 im Rahmen der Expedition ARK 29/2.2 geplant.

Kontakt: thorben.wulff@awi.de; sergio.montenegro@uni-wuerzburg.de; Konstantin.Kondak@dlr.de

Bild1

@AWI | Langstreckentaugliche Erkundungsdrohne

IMG_5125

@AWI | Landedrohne auf dem Eis